15.05.2018

Bildbetrachtung – "Mandarinen" und "Der Gentleman-Besuch" von Konstantin Slepuhin

Slepuhin's Gemälde sind spannende Bildergeschichten. Wären sie Literatur, wären es Krimis – stilsicher, verwirrend, mit ineinander verwobenen Elementen, wie ein Agatha Christies – möchte ich hinzufügen. Und ziemlich kompliziert, denn ich schaffe es nicht, "the story behind", auf Anhieb zu entschlüsseln. Aber nehmen wir uns Cap und Pipe und machen uns als Sherlock Holmes and Dr. Watson ans Werk...

Mandarinen
2010, öl auf Leinwand, 120 x 100 cm

Wir erkennen drei Beteiligte - eine Frau, zwei Männer. Die Frau hält ein Mikrophon und wird von einem eher unbeteiligten Mann mit einer TV- Kamera gefilmt. Die dünnen Träger ihres Kleides sind sichtbar, ihr Stringtanga wahrscheinlich nur für den Betrachter des Bildes.

Ob es sich um eine irgendwie geartete Kunst Darbietung handelt, oder um ein Interview, eine Reportage oder dergleichen, können wir relativ gut aus den Objekten der Umgebung schließen.
Als da wäre, etwas separat dargestellt, ein dunkelhäutiger junger Mann, welcher mit einer Maschinenpistole um sich ballert und die Logos von Markenklamotten offen an sich herumträgt.

Autotüren und ein Rotes Kreuz Symbol deuten auf den ursächlichen Umstand für die Anwesenheit der gefilmten Frau hin – möglicherweise doch eine Reporterin. Im Hintergrund des Schützen glaube ich einen Stadtplan zu erkennen. Vielleicht war dies ein Überfall und die bunten Bälle in orange sind die verwirrenden Ablenkungen, die dem Gemälde als Mandarinen ihren Namen geben?

Das ganze ist mit einer festen Farbpalette und in 2D-Anmutung ausgeführt, wie ein Zeichentrickfilm. Stoffmuster und Farben könnten für Handlungsmuster und als Temperament- bzw. Aktivwerte gedeutet werden. Ineinander malerisch verschränkte Formen deuten die verzahnte Handlung an und sind stilistische Mittel.
Man sieht dem Werk seinen relativ hohen inhaltlichen, gestalterischen und handwerklichen Aufwand an. Die Comic-Anmutung mag für einige Betrachter dem eventuell entgegenstehen.

Der Gentleman-Besuch
2010, öl auf Leinwand, 97 x 86 cm

Das zweite Bild führt uns augenscheinlich in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, in einen Überfall mit vier Männern und einer Frau. 

Hier geht es auch um Verführung, denn ein offen Revolver tragender junger Gentleman, vielleicht sollte man auch Gauner zu ihm sagen, hält der jungen Schönheit eine Rose an die Nase.

Die Frau erinnert mit ihrem heruntergleitenden Träger ihres Kleides, den Netzstrümpfen und ihren Pumps eher an eines der ältesten Gewerbe. Dann wäre der ältere Mann zu ihren Füßen nicht Vater, Ehemann, Ladenbesitzer oder Liebhaber, sondern ein Kunde. Doch sicher geht es auch um einige Unstimmigkeiten, wie die zerstreuten Blumen, die Pistolenhalfter unter den Achseln eines der Gentlemans und ein durchschnittenes Telefonkabel vermuten lassen. Nun, das müsste man jungen Menschen natürlich erklären, das mit der Strippe...
Doch deutet ein Detail auf eine Zeitverschiebung. Die Weste des Telefonkabelzerschneiders scheint aus den 80ern oder 90ern des 20. Jahrhunderts zu stammen, vielleicht auch nicht. Für den Koffer in den Händen des Gangsters und die Katze am rechten Bildrand bleibt zumindest noch Raum für Phantasie, ebenso für den roten Knopf, den die junge Dame sicher gern gedrückt hätte...

Die Bilder haben gleich mehrere Gemeinsamkeiten, so den Comic Style und je eine sehr ähnliche Farbpalette, die stilistische Überschreibung von Objekten in Farbe und Muster, sowie nicht zuletzt ihre Inhalte - Crime, Sex, Geltungssucht. Letztere drückt sich in der Bewaffnung und der Kleidung der zentralen Personen aus. Schließlich findet sich auf beiden Ölgemälden rechts unten ein Schuh. Doch das scheint mir ausnahmsweise wohl reiner Zufall zu sein, wie die Verwendung von orangen Kreisen.
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Konstantin Slepuhin ist 1975 in Dmitrov (Russland) geboren.
Website von Konstantin Slepuhin
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Beide Werke sind noch bis zum 27. Mai in der Galerie Brotfabrik zu sehen. Dann findet auch die Finissage und eine Galerieführung mit Felix Wunderlich und Petra Schröck statt.

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China

Chinareise

Im September 2007 - ein knappes Jahr vor den Olympischen Spielen, besuchte ich das Land der Mitte um mir ein genaues Bild zu verschaffen. Schließlich wurden es circa 4000 Bilder, von denen über 100 in der Diaschau gezeigt sind. | In September 2007, one year before the opening of the Olympic Games I visited China to have a closer look on it. More than 100 of 4000 photoes would showed at the picture galerie. | 2007, 开展奥运会一年之前,为了加深我的理解我们访问中国,对立的国家。我们摄了一共四千张照片。在这里可以看到一百张。它们介绍一下我德国人的角度和中国给我什么样的印象。

Olympic Signs

Olympic Signs
Hier sind unsere Fundstücke aus dem Olympiashop der Wangfujing-Straße, dem Ku-Damm Pekings. | These tasteful items we found in Beijings biggest Olympic Games-store in Wangfujing, Beijings main shopping area. | 这些很有意思的东西我看到了在北京的主要(王府井大街的)奥运会礼物店。

(16.200,- Yuan sind ca. 1700 Euro.) Der Slogan der Spiele lautet: "One World One Dream".

Wei Fo Ma (Volkmar) - Mein persönliches Briefsiegel

S ü d - D e u t s c h l a n d


Eine "Reise nach Franken" 2008 war Auftakt einer ganzen Reihe von Alben:

Das Album Bamberg zeigt den alten Kaiserdom mit dem einzigen heilig gesprochenen Kaiserpaar Deutschlands, den Bamberger Reiter, den Bischofstuhl, einen heiligen Nagel und die wunderschöne Altstadt.

Die Stadt Nürnberg wird 1050 erstmal erwähnt, ist noch älter. Wahrzeichen ist die Kaiserburg. Ein gemeinsames Album gibt es für die Lorenzkirche und Sebalduskirche. Einen Einblick in das Germanische Nationalmuseum und ins Bahn Museum gibt es auch.

Solarberg Fürth

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Der Solarberg in Fürth/Atzenhof zählte 2008 mit seinen 1 MegaWatt weltweit zu den größten Photovoltaikanlagen. Der am Main-Donau-Kanal gelegene ehemalige Müllberg reicht 348 M über den Meeresspiegel und ist ein exzelenter Aussichtspunkt.

Bamberg

Bamberg
Bamberger Dom: drei mal Kaiser Heinrich der II., Marienpforte, heiliger Nagel vom Kreuz Christi, durchgerostete Türklinke des Haupteingangs

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Nürnberg
Viele Kaiser wählten das 1050 erstmals urkundlich erwähnte Nürnberg als Aufenthaltsort. vlnr.: Nassauerhaus, Uhr der Frauenkirche, Dürerhaus, Narrenschiff, Schalenbrunnen, Reichsapfel, Fleischbrücke (1598)

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Als Kaiserpfalz und für Festempfänge u.a. genutzt von Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“. Neben einem wunderbaren Blick vom Sinnwellturm, lohnt ein Besuch im Burgmuseum

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Das Germanische National Museum in Nürnberg zeigt Originale aus 3 Jahrtausenden

St. Lorenz und St. Sebald Nürnberg

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2 Nürnberger Kirchen aus dem 13. Jhd.

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Der Prenzlberg ist eine der angesagtesten Gegenden in Berlin. Hier treffen sich Kultur, Shopping, Nightlife, Musik, Gays und haben Politiker, Schauspieler und Schriftsteller ihr zuhause oder wenigstens ihren Zweitwohnsitz. Wer kennt nicht "Schönhauser Allee" von Wladimir Kaminer?

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Alex mit ungewohnten Detailansichten

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Restaurant Mirchi, Kunsthaus Tacheles, Neue Synagoge und Bodemuseum

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5 Stücke aus der Antikensammlung des Alten Museums in Berlin Mitte

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CSD 2009 in Berlin

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