Es ist wieder Flugzeit für Libellen – den "Hubschraubern" unter den Insekten, die ihre Beutetiere im Flug fangen.
Auffällig sind die großen Facettenaugen, die bis aus 30.000 Einzelaugen bestehen können. Zwischen den Komplexaugen liegen auf der Kopfoberseite außerdem drei kleine Punktaugen, als Gleichgewichtsorgan und zur Kontrolle schneller Flugbewegungen. Damit verfügen sie wahrscheinlich über den besten Sehsinn unter den Insekten.
Beide Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen zu können, ermöglicht es ihnen, abrupte Richtungswechsel zu vollziehen, in der Luft stehen zu bleiben oder sogar rückwärts zu fliegen. Maximal werden im Flug 50 km/h erreicht.
Zwei Drittel der rund 80 heimischen Arten sind gefährdet, 20 Prozent sogar vom Aussterben bedroht. Ursachen sind die Verschmutzung und Trockenlegung vieler Gewässer, deshalb stehen alle unsere Libellen unter Artenschutz.

In der germanischen Mythologie waren Libellen der Göttin Freya oder Frigg (sie soll die Wolken gewebt haben) zugeordnet und heilig. Diese heidnische Verehrung wurde von Missionaren umgekehrt. Die Libellen wurden zu „Teufelsnadeln“, „Teufelsbolzen“ oder „Augenstechern“.
Im Karbon, vor 300 Mio. Jahren (Steinkohle-Zeitalter) lebte die Riesenlibelle. Mit ihrer Flügelspannweite bis zu 70 cm (!) gehört sie zu den größten Insekten, die je gelebt haben. Die Bodentemperatur lag 14 Grad über unserem Niveau. der Luftsauerstoff war 1,5 mal, der Kohlendioxidanteil 3 mal höher als heute - also ein richtiges Treibhausklima. Farne besiedelten den Riesenkontinent Pangäa, 40 m hohe Schuppenbäume, 20 m hohe Schachtelhalme und Bärlapppflanzen sowie schuppenblättrige Vorgänger unserer heutigen Nadelbäume (Koniferen) wuchsen auf der Landmasse. In den letzten 150 Millionen Jahren veränderten sich Libellen nur noch minimal.
Fotos: Vierfleck, Keilflecklibelle und Azurjungfern
Libellen sind meist scheu, greifen Menschen niemals an, sondern flüchten. Nur große Arten nähern sich manchmal neugierig, um den „Revier-Eindringling“ Mensch zu beobachten. Dabei verharren sie per Rüttelflug stehend in der Luft. Alte Namen wie „Augenbohrer“ oder „Pferdetod“ kamen durch diese falsche Vorstellung zustande und brachten den Libellen einen schlechten Ruf ein. Wenn eine gefangene, festgehaltene Libelle einem Menschen in den Finger beißt, ist das zwar spürbar, aber in der Regel nicht schmerzhaft. >> Album
2 Kommentare:
wow, deine fotos sind sensationell!!!!
LG
Vielen Dank, dass es Dir gefällt TinnyMey!
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