Eine übergroße Leinwand hängt mit 25 Haken in Ösen an der Wand, gleich im Eingangsbereich der Ausstellung. Sie präsentiert darauf zwei gleichgroße sehr ähnliche Gemälde, die bei genauer Betrachtung als fast identische Spiegelbilder erkennbar werden.
Wild und expressiv führen gesprenkelte kräftige Linien darüber – ein dunkles Türkis und ein Dunkelrot, wie von frischem Blut. Auf dem feurig-gelborangen Hintergrund verlaufen diese stellenweise und ergeben Mischfarben. Hierdurch geht das Türkisblau überwiegend in ein Grün über. Nur das Rot behauptet sich. Das Werk links hat einen etwas weniger intensiven Hintergrund als das rechte und wirkt damit weniger energetisch, jedoch etwas interessanter, was sicherlich subjektiv ist.
Wenn man den Bildtitel liest, dem Farbcode folgt und das Leben der Malerin genauer kennt, könnte man eine Allegorie auf die Künstlerin und ihre Zwillingsschwester darin sehen - oberflächlich identisch, doch darunter ziemlich verschieden. Im Werk der Kanadierin kommen zusammengehörige oder spiegelverkehrt zueinander gehörige Bilder mehrfach vor.
Auf mich, wie auf die meisten Besucher vermittelt das Bild durch seine Orangetöne, einen leidenschaftliches intensives Gefühl. Gesteigert wird es durch Türkis als komplementäre Gegenfarbe, wie es auch das in der Mischung entstandene Grün zu Rot ist. Ein Feuerwerk für die Netzhaut, farbenfroh vermittelt es Tatendrang.
Zu sehen vom 2. März - 15. April, 16 - 20 Uhr (freier Eintritt)
in der Galerie Brotfabrik, Ausstellung: "Going with the Flow",
Caligariplatz 1, 13086 Berlin (Weißenseeer Spittze, zum Prenzlauer Berg, an der Prenzlauer Allee, Straßenbahnen M2, M13)
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